Streitlöser Lehrgang: Fortbildung für außergerichtliche Streitbeilegung
Moderation – Mediation – Schlichtung – Adjudikation – Schiedsgericht/Schiedsgutachten
Streitlöser:in DGA-Bau-Zert® für die Bau- und Immobilienwirtschaft
Die 15-tägige Weiterbildung zum/zur Streitlöser:in DGA-Bau-Zert® eröffnet vielen am Bau Beteiligten und in der Immobilienwirtschaft Tätigen neue Chancen für die berufliche Karriere.
Die Ausbildung zum Streitlöser eignet sich für:
- Architekten, Ingenieure und Betriebswirte mit mindestens 5-jähriger baubetrieblicher/bautechnischer Praxiserfahrung im Bauwesen, Führungskräfte, Projektleiter, Projektsteuerer, ö.b.u.v. Bausachverständige
- Juristen mit mindestens 5-jähriger baurechtlicher Praxiserfahrung, Fachanwälte für Bau- und Architektenrecht, Richter (a.D.)
Streitlöser-Lehrgang 2024
-> Melden Sie sich jetzt an zum Streitlöser-Lehrgang 8.0 (Zeitraum: 22.02.2024-22.06.2024) über unser Anmeldeformular mit Terminübersicht.
Module des Streitlöser-Lehrgangs
Die Module finden in der Regel einmal im Monat statt – donnerstags, freitags und samstags, von 9:00 Uhr bis 18:30 Uhr. Für Details scrollen Sie bitte nach unten oder besuchen den Lehrgangskalender.
Tagungsort ist das Hotel zur Mühle, Kirchplatz 5, 85737 Ismaning bei München. Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt.
Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat den 20-tägigen Weiterbildungslehrgang „Streitlöser DGA-Bau-Zert® für die Bau- und Immobilienwirtschaft – Wirtschaftsmediation und Außergerichtliche Streitbeilegung“ als Anerkannte Fortbildung zertifiziert. Berufserfahrenen Teilnehmern werden 150 Stunden bescheinigt. Die Teilnehmer erhalten ein Zertifikat über die erfolgreiche Qualifizierung zum/r Streitlöser:in DGA-Bau Zert® für die Bau- und Immobilienwirtschaft.
Alle aktuellen Informationen zu der Weiterbildung, Terminen und ausführliche Profile unserer 15 spezialisierten Referent:innen finden Sie auf der BVM-Website oder unter www.dga-bau.de.
Bei Fragen – einfach anrufen: Rosina Sperling, Geschäftsführerin der BVM, Tel. 089 92090910.
Lesen Sie unter Seminarförderung, welche finanziellen Förderungen möglich sind.
- An 3 Tagen werden baubetriebliche/bauwirtschaftliche Konflikte und verfahrensoffene Lösungsansätze in der der Bauplanung, der Bauausführung und im Bauprojektmanagement bearbeitet.
- An 3 Tagen werden baurechtliche Konflikte und Lösungsansätze im Bauvertragsrecht Architekten-, Ingenieur und HOAI vermittelt.
- An 9 Tagen werden die wesentlichen Verhandlungs- und Konfliktlösungskompetenzen gemäß der Verordnung über die Aus- und Fortbildung zum Mediator vermittelt.
- An 5 Tagen können Sie den Lehrgang Streitlöser DGA-Bau-Zert ® mit weiteren Ausbildungsinhalten ergänzen und Zertifizierte/r Mediator:in Wirtschaftsmediation werden.
Weitere Informationen zu den Modulen und Referent:innen des Lehrgangs finden Sie
- in unserer Streitlöser-Broschüre
- im Lehrgangskalender.
Sie befinden sich in einem Konfliktfall und suchen das geeignete AdR-Verfahren? Auf der Seite des DGA-Bau finden Sie Kontakte von qualifizierten Streitlöser:innen.
Ausbildung zum Wirtschaftsmediator
Direkt im Anschluss an den Streitlöser-Lehrgang können Sie die Qualifikation Zertifizierte:r Wirtschaftsmediator:in erwerben.
Die Ausbildungsinhalte der Verordnung über die Aus- und Fortbildung zum/zur Zertifizierten Mediator:in werden verdichtet und an 5 Tagen vermittelt. Die Agenda finden Sie in unserem Wirtschaftsmediation Lehrgangskalender.
Es werden baubetriebliche/bautechnische Konflikte und Lösungsansätze in der Bürgerbeteiligung, der Bauplanung, der Bauausführung und im Baumanagement bearbeitet. Zudem werden Ansätze zu baurechtlichen Konfliktlösungen im Architekten-, Ingenieur- und Bauvertragsrecht behandelt.
Wir sind der Auffassung, mit diesem Weiterbildungsangebot einen wichtigen Beitrag zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung in der Bau- und Immobilienwirtschaft leisten zu können. Dies auch in Anbetracht des seit 1. Januar 2018 mit zahlreichen Änderungen und Konfliktpotenzialen verbundenen Architekten-, Ingenieur- und Bauvertragsrechts.
Modul 1: 22.02.2024–24.02.2024
- Einführung und Grundlagen der »Big Five« Streitbeilegungsverfahren
in der Bau- und Immobilienwirtschaft - Grundlagen des Konfliktmanagements gemäß AHO-Schrift Nr. 37
- Ablauf und Rahmenbedingungen der Mediation und alternativer Streitbeilegungsverfahren
- Überblick über Kommunikations- und Arbeitstechniken
Modul 2: 21.03.2024-23.03.2024
- Konfliktkompetenz des Streitlösers, Eskalationsstufen und Interventionsformen
- Konfliktfelder und Lösungsansätze bei Bauverträgen: Angebots- und Arbeitskalkulation
- Kosten- und Terminplanung
- Recht der Mediation und alternativen Streitbeilegungsverfahren
- Konflikte und Lösungsansätze bei Bauverträgen nach BGB und VOB/B, Fallbearbeitung
Modul 3: 18.04.2024-20.04.2024
- Konfliktprävention und Methodik in der Projektentwicklung und -umsetzung
- Einbettung von Versicherungen in die außergerichtliche Streitbeilegung
Recht in der Mediation - Grundsätze bei der Gestaltung von Architekten- und Ingenieurverträgen und HOAI
- Verhandlungsführung und Fallbearbeitung bei Planänderungen und Bauzeitnachträgen
Modul 4: 16.05.2024-18.05.2024
- Verhandlungstechniken und -kompetenzen, Verhandlungspsychologie, Harvard-Konzept
- Konfliktvermeidung durch integrative Projektabwicklung (IPA)
- Rechtsfragen und Lösungsansätze zu Abnahme, Mängeln, Zahlung und Sicherheiten
- Klassische Konfliktfelder und Lösungsansätze bei innovativen Planungsleistungen
- Bedeutung der Technischen Gebäudeausrüstung für Planungskonflikte
Modul 5: 20.06.2024-22.06.2024
- Umgang mit gestörtem Bauablauf, Behinderungen und Annahmeverzug
- Bearbeitung von typischen Konfliktfällen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft
- Persönliche Konfliktkompetenz, Haltung und Rollenverständnis
- Abschlussprüfung zur Qualifizierung als »Streitlöser:in DGA-Bau-Zert® für die Bau- und Immobilienwirtschaft«
Option: Qualifizierung zum Zertifizierten Mediator – Wirtschaftsmediation
Modul 6: 22.07.2024-26.07.2024
- Intensivtraining: Ablauf und Rahmenbedingungen der Wirtschaftsmediation
- Vertiefung der Verfahrenskompetenz, Kommunikations- und Verhandlungsführung
- Umgang mit Machtverhältnissen und schwierigen Konfliktfällen
- Co-/Team, Mehrparteien-, Shuttle-Verfahren, Online-Mediation
- Qualifizierung zum/zur »Zertifizierten Mediator:in – Wirtschaftsmediation«
Preise und Konditionen
Der Preis für die 15-tägige Ausbildung zum Streitlöser DGA-Bau-Zert® beläuft sich auf EUR 5.770,00, zzgl. 19 % MwSt. EUR 1.096,30 gesamt EUR 6.866,30.
Mitglieder der DGA-Bau (www.dga-bau.de) oder DVP (www.dvpev.de) profitieren von einem Vorzugspreis von EUR 5.495,24 zzgl. 19 % MwSt. EUR 1.044,10 gesamt EUR 6.539,34.
Der Preis für das Upgrade / Fortbildung zur Qualifizierung zum / zur Zertifizierten Wirtschaftsmediator/in beläuft sich auf EUR 1.675,00 zzgl. 19 % MwSt. EUR 318,25 EUR, gesamt EUR 1.993,25.
Für den Lehrgang gelten folgende Teilnahmebedingungen:
- Mitglieder der DGA-Bau Deutschen Gesellschaft für Außergerichtliche Streitbeilegung e.V. und des DVP e.V. erhalten für den Lehrgang Streitlöser:in DGA-Bau-Zert® Sonderkonditionen von 5 % Rabatt.
- Im Preis sind Lehrgangsgebühr, Seminarunterlagen, Pausengetränke und Snacks enthalten.
- Die Gebühr für die auf Wunsch durchzuführende Einzelsupervision Ihres Mediationsfalls beträgt EUR 200,00 zzgl. MwSt.
- Eine Anzahlung von EUR 500,00 zzgl. gesetzl. MwSt. ist nach Erhalt der Anmeldebestätigung zu leisten, der Rest 6 Wochen vor Kursbeginn.
- Anmeldungen sind verbindlich. Bei schriftlichem Rücktritt bis 10 Wochen vor Ausbildungsbeginn erstatten wir geleistete Zahlungen. Danach werden bis 6 Wochen vor Lehrgangsbeginn 50 % der Gebühr fällig, anschließend wird der volle Teilnehmerbetrag erhoben.
- Lehrinhalte können zeitlich innerhalb der Module verschoben werden.
- Bei Absage des Lehrgangs durch den Veranstalter aus organisatorischen Gründen oder aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl wird die Lehrgangsgebühr erstattet. Für vergebliche Aufwendungen oder sonstige Nachteile, die angemeldeten Personen dadurch entstehen, haftet der Veranstalter nicht.
- Im Übrigen gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Veranstalters (www.bvm-seminare.de).
Mediation in der außergerichtlichen Streitbeilegung: Hintergrundinformationen
Streitlöser:innen DGA-Bau-Zert® für außergerichtliche Streitbeilegungsverfahren brauchen nicht nur Erfahrung beim Planen und Bauen, sondern auch baubetriebliches/bauwirtschaftliches sowie baurechtliches Wissen, vor allem aber Konfliktkompetenz und Verhandlungssicherheit. Drohende Streitpotenziale müssen rechtzeitig erkannt werden, damit Sie wirksam entgegensteuern und effiziente Konfliktlösungen erreichen können.
Besonderheiten des Bauvertragsrechts sowie des Architekten- und Ingenieurrechts, der HOAI und des Vergaberechts stellen für die Baubeteiligten, insbesondere bei Planungs- und Leistungsänderungen, erhebliche Konfliktpotenziale dar. Die perfekte Verbindung von Theorie und Praxis verschafft Ihnen in Projekten ein hohes Maß an persönlicher Konfliktlösungskompetenz, weil Sie
- die wichtigsten Werkzeuge der außergerichtlichen Streitbeilegung kennen
- Baustreitigkeiten nach ökonomischen Prinzipien für die Parteien lösen
- baurechtliche und bauwirtschaftliche Vorschriften zur Konfliktlösung richtig anwenden
- anerkannte Kommunikationstechniken und Verhandlungsstrategien zielgerichtet einsetzen, um folgende Vorteile zu nutzen:
– Zeit sparen
– die Liquidität des Unternehmens sichern
– streitbedingte Bauablaufstörungen vermeiden
– Kosten für Berater und Gericht senken
– teure Transaktionskosten im Unternehmen vermeiden
– Anreize zum Erhalt der Geschäftsbeziehung schaffen und
– Meinungsverschiedenheiten vertraulich bearbeiten können.
Weiterbildungslehrgang Streitlöser:in DGA-Bau-Zert®
Konflikte in der Bau- und Immobilienwirtschaft sind komplex, weil es viele fachliche, vertragliche und bauwirtschaftliche Kontroversen gibt. Außerdem treffen wir vielfach auf menschliche destruktive Konflikte, die Sie als geschulte:r Streitlöser:in kompetent bearbeiten können.
In der Weiterbildung Streitlöser:in DGA-Bau-Zert® werden baubetriebliche und bauwirtschaftliche Konflikte sowie Lösungsansätze in der Bauplanung, der Bauausführung und in der Projektabwicklung ausführlich erörtert. Zudem wird dargestellt, welche baurechtlichen Streitlösungen im Architekten-, Ingenieur- und Bauvertragsrecht gefragt sind, insbesondere wenn es um Nachträge und Entschädigungsansprüche geht. Sie erfahren Wichtiges über die Alternative Streitbeilegung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung, die bei vielen Bauvorhaben, auch bei kleineren Bauprojekten, zunehmend in der Projektstartphase zum Tragen kommt.
Im Weiterbildungslehrgang Streitlöser:in DGA-Bau-Zert® erläutern erfahrene Referent:innen die Kriterien für die richtige Verfahrensauswahl zur außergerichtlichen Streitbeilegung ebenso wie die charakteristischen Merkmale und Vorteile der Mediation, Schlichtung, der Adjudikation, des Schiedsgutachten- und des Schiedsgerichtsverfahrens. Ausgangsbasis ist die AHO-Schrift Nr. 37 „Konfliktmanagement in der Bau- und Immobilienwirtschaft“. Sie wurde unter maßgeblicher Mitwirkung von DGA-Bau-Mitgliedern erarbeitet.
Die Inhalte der einzelnen Module finden Sie in unserem Lehrgangskalender.
Außergerichtliche Streitbeilegung statt Gerichtsverfahren
Das Institut für Technologie und Management im Baubetrieb des Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hat im Auftrag des DGA-Bau zum Thema „Ursachen der Bevorzugung von Gerichtsverfahren gegenüber der außergerichtlichen Streitbeilegung durch die Streitparteien im Bauwesen“ eine Forschungsstudie erstellt.
Das Ergebnis hat gezeigt, dass die Streitparteien Gerichtsverfahren bevorzugen, weil sie nicht genügend Kenntnisse und Erfahrungen bei der außergerichtlichen Streitbeilegung haben. Außerdem fehlen die Kompetenzen im Umgang mit Konflikten. Deshalb werden häufig systematische Widerstände in den Organisationen der Konfliktparteien aufgebaut, die mit entsprechendem Knowhow überwindbar sind.
Wir sind der Auffassung, mit dieser Weiterbildung für die Bauwirtschaft und Immobilienwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung leisten zu können. Jeder Baukonflikt braucht das passende Verfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung.
Eskalation in Baukonflikten
Das von Ihnen als Streitlöser zu wählende Verfahren hängt insbesondere von der jeweiligen Eskalationsstufe des Baukonfliktes ab. Als Streitlöser können Sie Konflikte rechtzeitig analysieren und angemessen reagieren.
Mit den 9 Stufen der Konflikteskalation (siehe Konfliktmanagement: Diagnose und Behandlung von Konflikten in Organisationen von Friedrich Glasl) können Sie anhand dieses Modells drei Ebenen (Win-Win, Lose-Win und Lose-Lose) der Konfliktphasen einteilen. Für die Streitlösung in den jeweiligen Hauptphasen haben sich die folgenden Verfahren bewährt:
- Stufe 1–3: Konfliktklärungsgespräche und Moderation
- Stufe 4–6: externe Hilfe durch Streitlöser nötig, z. B. Mediation, Schlichtung, Schiedsgutachten und Adjudikation
- Stufe 7–9: Machteingriff, Schiedsverfahren/gerichtliches Verfahren.
In unserer Weiterbildung arbeiten wir mit den Grundprinzipien des Harvard-Konzeptes, das als Klassiker der Verhandlungstechnik gilt: weg vom Feilschen und „schlechten Übereinkünften“, hin zu sachbezogenem Verhandeln. In der außergerichtlichen Streitbeilegung können Sie diese Verhandlungsmodell besonders gut anwenden, wenn Baustreitigkeiten vor, zu Beginn oder während der Bauphase entstehen.
Kommunikationsebenen nach dem Harvard-Konzept
In unserer Weiterbildung arbeiten wir mit den Grundprinzipien des Harvard-Konzeptes, das als Klassiker der Verhandlungstechnik gilt: weg vom Feilschen und „schlechten Übereinkünften“, hin zu sachbezogenem Verhandeln. In der außergerichtlichen Streitbeilegung können Sie diese Verhandlungsmodell besonders gut anwenden, wenn Baustreitigkeiten vor, zu Beginn oder während der Bauphase entstehen.
Das Harvard-Konzept unterscheidet zwischen den beiden Kommunikations-Ebenen Sachinhalt (also der zu verhandelnden Streitfrage an sich) und Verhandlungsführung (der Meta-Ebene). Für den Streitlöser besteht das Grundprinzip darin, Streitigkeiten nach Bedeutung und Sachgehalt zu überprüfen. Sie bereiten Ihre Verhandlungen so vor, dass die beste Einigungsalternative (BATNA) für beide Seiten attraktiv ist und vergleichen den Zustand, der ohne Verhandlung als schlechte Übereinkunft (WATNA) zu bewerten ist.
Das Ziel dieser Verhandlungsmethode ist eine beidseitig einvernehmliche, konstruktive Einigung der Parteien mit der Option, die Geschäftsbeziehung erhalten zu können. Als Streitlöser können Sie den Verhandlungspartnern helfen, ein Gesamtpaket innerhalb der ZOPA (=Zone of possible Agreement/Einigungskorridor) zu schnüren.