Streitlöser Lehrgang: Fortbildung für außergerichtliche Streitbeilegung
Moderation – Mediation – Schlichtung – Adjudikation – Schiedsgericht/Schiedsgutachten
Streitlöser DGA-Bau-Zert.® für die Bau- und Immobilienwirtschaft
Die Weiterbildung zum Streitlöser DGA-Bau-Zert® eröffnet vielen am Bau Beteiligten und in der Immobilienwirtschaft Tätigen neue Chancen für die berufliche Karriere.
Der DGA-Bau und BVM Bauvertragsmanagement GmbH bieten on top die Möglichkeit einer Qualifizierung zum Zertifizierten Mediator Wirtschaftsmediation. Die Ausbildung zum Streitlöser eignet sich für:
- Architekten, Ingenieure und Betriebswirte mit mindestens 5-Jähriger baubetrieblicher/bautechnischer Praxiserfahrung im Bauwesen, Führungskräfte, Projektleiter, Projektsteuerer, ö.b.u.v. Bausachverständige
- Juristen mit mindestens 5-jähriger baurechtlicher Praxiserfahrung, Fachanwälte für Bau- und Architektenrecht, Richter (a.D.)
Melden Sie sich über den Seminarkalender zum gewünschten Zeitpunkt an oder schicken Sie uns das ausgefüllte Faxformular für den Lehrgang 4.0 (25.02.2021 – 26.06.2021) oder den Lehrgang 5.0 (06.05.2021 – 16.10.2021).
Unser Hygienekonzept finden Sie hier.
Welche finanziellen Förderungen möglich sind, sehen Sie unter Seminarförderung.
Mediation in der außergerichtlichen Streitbeilegung
Streitlöser/-innen für außergerichtliche Streitbeilegungsverfahren brauchen nicht nur Erfahrung beim Planen und Bauen, sondern auch baubetriebliches/bauwirtschaftliches sowie baurechtliches Wissen, vor allem aber Konfliktkompetenz und Verhandlungssicherheit. Drohende Streitpotenziale müssen rechtzeitig erkannt werden, damit Sie wirksam entgegensteuern und effiziente Konfliktlösungen erreichen können.
Besonderheiten des Bauvertragsrechts sowie des Architekten- und Ingenieurrechts, der HOAI und des Vergaberechts stellen für die Baubeteiligten, insbesondere bei Planungs- und Leistungsänderungen, erhebliche Konfliktpotenziale dar. Die perfekte Verbindung von Theorie und Praxis verschafft Ihnen in Projekten ein hohes Maß an persönlicher Konfliktlösungskompetenz, weil Sie
- die wichtigsten Werkzeuge der außergerichtlichen Streitbeilegung kennen
- Baustreitigkeiten nach ökonomischen Prinzipien für die Parteien lösen
- baurechtliche und bauwirtschaftliche Vorschriften zur Konfliktlösung richtig anwenden
- anerkannte Kommunikationstechniken und Verhandlungsstrategien zielgerichtet einsetzen, um folgende Vorteile zu nutzen:
– Zeit sparen
– die Liquidität des Unternehmens sichern
– streitbedingte Bauablaufstörungen vermeiden
– Kosten für Berater und Gericht senken
– teure Transaktionskosten im Unternehmen vermeiden
– Anreize zum Erhalt der Geschäftsbeziehung schaffen und
– Meinungsverschiedenheiten vertraulich bearbeiten können.
Weiterbildungslehrgang zum Streitlöser DGA-Bau-Zert®
Konflikte in der Bau- und Immobilienwirtschaft sind komplex, weil es viele fachliche, vertragliche und bauwirtschaftliche Kontroversen gibt. Außerdem treffen wir vielfach auf menschliche destrukive Konflikte, die Sie als geschulter Streitlöser kompetent bearbeiten können.
In der Weiterbildung Streitlöser DGA-Bau-Zert® werden baubetriebliche und bauwirtschaftliche Konflikte sowie Lösungsansätze in der Bauplanung, der Bauausführung und in der Projektabwicklung ausführlich erörtert. Zudem wird dargestellt, welche baurechtlichen Streitlösungen im Architekten-, Ingenieur- und Bauvertragsrecht gefragt sind, insbesondere wenn es um Nachträge und Entschädigungsansprüche geht. Sie erfahren Wichtiges über die Alternative Streitbeilegung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung, die bei vielen Bauvorhaben, auch bei kleineren Bauprojekten, zunehmend in der Projektstartphase zum Tragen kommt.
Im Weiterbildungslehrgang zum Streitlöser DGA-Bau-Zert® erläutern erfahrene Referenten die Kriterien für die richtige Verfahrensauswahl zur außergerichtlichen Streitbeilegung ebenso wie die charakteristischen Merkmale und Vorteile der Mediation, Schlichtung, der Adjudikation, des Schiedsgutachten- und des Schiedsgerichtsverfahrens. Ausgangsbasis ist die AHO-Schrift Nr. 37 „Konfliktmanagement in der Bau- und Immobilienwirtschaft“. Sie wurde unter maßgeblicher Mitwirkung von DGA-Bau-Mitgliedern erarbeitet.
Die Inhalte der einzelnen Module finden Sie in unserem Lehrgangskalender.
Ausbildung zum/zur Wirtschaftsmediator/in
Direkt im Anschluss an den Streitlöser-Lehrgang können Sie die Qualifikation Zertifizierter Wirtschaftsmediator erwerben.
Die Ausbildungsinhalte der Verordnung über die Aus- und Fortbildung zum Zertifizierten Mediator werden verdichtet und an 5 Tagen vermittelt. Die Agenda finden Sie in unserem Wirtschaftsmediation Lehrgangskalender.
Es werden baubetriebliche/bautechnische Konflikte und Lösungsansätze in der Bürgerbeteiligung, der Bauplanung, der Bauausführung und im Baumanagement bearbeitet. Zudem werden Ansätze zu baurechtlichen Konfliktlösungen im Architekten-, Ingenieur- und Bauvertragsrecht behandelt.
Wir sind der Auffassung, mit diesem Weiterbildungsangebot einen wichtigen Beitrag zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung in der Bau- und Immobilienwirtschaft leisten zu können. Dies auch in Anbetracht des seit 1. Januar 2018 mit zahlreichen Änderungen und Konfliktpotenzialen verbundenen Architekten-, Ingenieur- und Bauvertragsrechts.
Anmeldung zum Lehrgang
Melden Sie sich über den Seminarkalender zum gewünschten Zeitpunkt an oder schicken Sie uns das ausgefüllte Faxformular für den Lehrgang 4.0 (25.02.2021 – 26.06.2021) oder den Lehrgang 5.0 (06.05.2021 – 16.10.2021).
Die Module finden jeweils einmal im Monat statt – donnerstags, freitags und samstags, von 9:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
Tagungsort ist das Hotel zum Schlosspark, Schlossstraße 7, 85735 Ismaning bei München. Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt. Die Teilnehmer erhalten das Zertifikat über die erfolgreiche Qualifizierung zum/r Streitlöser/in DGA-Bau Zert® für die Bau- und Immobilienwirtschaft.
Alle aktuellen Informationen zu der Weiterbildung, Terminen und ausführliche Profile unserer Referenten finden Sie auf der BVM-Website oder unter www.dga-bau.de. Bei Fragen – einfach anrufen: Rosina Sperling, Geschäftsführerin der BVM, Tel. 089 92090910.
Module des Lehrgangs:
- An 3 Tagen werden baubetriebliche/bauwirschaftliche Konflikte und verfahrensoffene Lösungsansätze in der der Bauplanung, der Bauausführung und im Bauprojektmanagement bearbeitet.
- An 3 Tagen werden baurechtliche Konflikte und Lösungsansätze im Bauvertragsrecht Architekten-, Ingenieur und HOAI vermittelt.
- An 9 Tagen werden die wesentlichen Verhandlungs- und Konfliktlösungskompetenzen gemäß der Verordnung über die Aus- und Fortbildung zum Mediator vermittelt.
- An 5 Tagen können Sie den Lehrgang Streitlöser DGA-Bau-Zert ® mit weiteren Ausbildungsinhalten ergänzen und Zertifizierte/r Mediator/in Wirtschaftsmediation werden.
Im Folgenden finden Sie die Module des laufenden Lehrgangs im Überblick. Details in unserem Lehrgangskalender.
Modul 1: 25.02.2021-27.02.2021 bzw. 06.05.2021-08.05.2021
- Grundlagen der wesentlichen »Big Five« Streitbeilegungssverfahren in der Bau- und Immobilienwirtschaft
- Konfliktmanagement in der Bau- und Immobilienwirtschaft im Sinne des AHO-Schrift Heft Nr. 37
- Rahmenbedingungen und Ablauf der alternativen in Streitbeilegungsverfahren
- Rolle des Rechts in der Mediation, Schlichtung, Adjudikation, Schiedsgutachten und Schiedsgericht
Modul 2: 25.03.2021-27.03.2021 bzw. 17.06.2021-19.06.2021
- Konfliktprävention in der Projektentwicklung und -umsetzung durch methodisch gute Abwicklung
- Einbettung von Versicherungen in die außergerichtliche Streitbeilegung
- Konfliktkompetenzen des Streitlösers
- Kommunikations- und Arbeitstechniken, strukturierte Fallbearbeitung
Modul 3: 22.04.2021-24.04.2021 bzw. 15.07.2021-17.07.2021
- Konflikte und Lösungsansätze der Streitbeilegung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung
- Recht der Mediation und der außergerichtlichen Streitbeilegung
- Konfliktanalyse bei Bauverträgen im Hinblick auf Angebots- und Arbeitskalkulation sowie tatsächlich erforderliche Kosten sowie der Terminplanung
- Konfliktmanagement unter Berücksichtigung der wichtigsten Rechtsfragen zum BGB-Bauvertragsrechts und der VOB sowie der aktuellen Rechtsprechung, insbesondere Nachträge und Entschädigungsansprüche nach 642 BGB sowie Mängelansprüche
Modul 4: 20.05.2021-22.05.2021 bzw. 23.09.2021-25.09.2021
- Umgang mit der HOAI 2013 und 2021 und Konfliktpotenzialen bei der Gestaltung von Planer- und Ingenieurverträgen und Planernachträgen
- Verhandlungskompetenzen und -psychologie
- Konfliktvermeidung durch kooperatives Vertragsmanagement
- Kollaboration als ökonomisches Prinzip
Modul 5: 24.06.2021-26.06.2021 bzw. 14.10.2021-16.10.2021
- Bearbeitung von Fallkonstellationen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft
- Anwendungsübungen zur Durchführung von außergerichtlichen Streitbeilegungen
- Persönliche Konfliktkompetenz, Haltung und Rollenverständnis des Streitlösers
- Abschlussarbeiten zur Qualifizierung als „Streitlöser DGA-Bau-Zert® für die Bau- und Immobilienwirtschaft
Option: Qualifizierung zum Zertifizierten Mediator – Wirtschaftsmediation
Modul 6: 22.07.2021-26.07.2021 bzw. 23.11.2021-27.11.2021
- Ablauf und Rahmenbedingungen der Mediation,
- Verhandlungsführung und Verhandlungsstrategien
- Umgang mit Machtverhältnissen und schwierigen Situationen
- Intensivtraining von Praxisfällen und Supervision
- Qualifizierung zum/zur „Zertifizierten Mediator – Wirtschaftsmediation“
Der Preis für die 15-tägige Ausbildung zum Streitlöser DGA-Bau-Zert® beläuft sich auf EUR 5.150,00 zzgl. MwSt.
Mitglieder der DGA-Bau (www.dga-bau.de) oder DVP (www.dvpev.de) profitieren von einem Vorzugspreis von EUR 4.995,50 zzgl. MWSt.
Der Preis für das Upgrade / Fortbildung zur Qualifizierung zum / zur Zertifizierten Wirtschaftsmediator/in beläuft sich auf EUR 1.358,00 zzgl. MwSt.
Mitglieder der DGA-Bau (www.dga-bau.de) oder DVP (www.dvpev.de) profitieren von einem Vorzugspreis von EUR 1.400,00 zzgl. MwSt.
Für den Lehrgang gelten folgende Teilnahmebedingungen:
- Im Preis sind Lehrgangsgebühr, Seminarunterlagen, Pausengetränke und Snacks enthalten. Bei Buchungen bis 28.02.2021 erhalten Sie für den Streitlöser Lehrgang 5.0 einen Frühbucherrabatt von 5 %.
- Mitglieder der DGA-Bau e.V. und des DVP e.V. erhalten einen Vorzugspreis von 3 % Nachlass auf die Teilnehmergebühren.
- Die Gebühr für die auf Wunsch durchzuführende Einzelsupervision Ihres Mediationsfalls beträgt EUR 200,00 zzgl. MwSt.
- Eine Anzahlung von EUR 500,00 zzgl. gesetzl. MwSt. ist nach Erhalt der Anmeldebestätigung zu leisten, der Rest 6 Wochen vor Kursbeginn.
- Anmeldungen sind verbindlich. Bei schriftlichem Rücktritt bis 8 Wochen vor Ausbildungsbeginn erstatten wir geleistete Zahlungen. Danach werden bis 3 Wochen vor Lehrgangsbeginn 50 % der Gebühr fällig, anschließend wird der volle Teilnehmerbetrag erhoben.
- Lehrinhalte können zeitlich innerhalb der Module verschoben werden.
- Bei Absage des Lehrgangs durch den Veranstalter aus organisatorischen Gründen oder aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl wird die Lehrgangsgebühr erstattet. Für vergebliche Aufwendungen oder sonstige Nachteile, die angemeldeten Personen dadurch entstehen, haftet der Veranstalter nicht.
- Im Übrigen gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie die Schutz- und Hygienevorschriften des Veranstalters (www.bvm-seminare.de).
Außergerichtliche Streitbeilegung statt Gerichtsverfahren
Das Institut für Technologie und Management im Baubetrieb des Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hat im Auftrag des DGA-Bau zum Thema „Ursachen der Bevorzugung von Gerichtsverfahren gegenüber der außergerichtlichen Streitbeilegung durch die Streitparteien im Bauwesen“ eine Forschungsstudie erstellt.
Das Ergebnis hat gezeigt, dass die Streitparteien Gerichtsverfahren bevorzugen, weil sie nicht genügend Kenntnisse und Erfahrungen bei der außergerichtlichen Streitbeilegung haben. Außerdem fehlen die Kompetenzen im Umgang mit Konflikten. Deshalb werden häufig systematische Widerstände in den Organisationen der Konfliktparteien aufgebaut, die mit entsprechendem Knowhow überwindbar sind.
Wir sind der Auffassung, mit dieser Weiterbildung für die Bauwirtschaft und Immobilienwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Förderung der außergerichtlichen Streitbeilegung leisten zu können. Jeder Baukonflikt braucht das passende Verfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung.
Eskalation in Baukonflikten
Das von Ihnen als Streitlöser zu wählende Verfahren hängt insbesondere von der jeweiligen Eskalationsstufe des Baukonfliktes ab. Als Streitlöser können Sie Konflikte rechtzeitig analysieren und angemessen reagieren.
Mit den 9 Stufen der Konflikteskalation (siehe Konfliktmanagement: Diagnose und Behandlung von Konflikten in Organisationen von Friedrich Glasl) können Sie anhand dieses Modells drei Ebenen (Win-Win, Lose-Win und Lose-Lose) der Konfliktphasen einteilen. Für die Streitlösung in den jeweiligen Hauptphasen haben sich die folgenden Verfahren bewährt:
- Stufe 1–3: Konfliktklärungsgespräche und Moderation
- Stufe 4–6: externe Hilfe durch Streitlöser nötig, z. B. Mediation, Schlichtung, Schiedsgutachten und Adjudikation
- Stufe 7–9: Machteingriff, Schiedsverfahren/gerichtliches Verfahren.
In unserer Weiterbildung arbeiten wir mit den Grundprinzipien des Harvard-Konzeptes, das als Klassiker der Verhandlungstechnik gilt: weg vom Feilschen und „schlechten Übereinkünften“, hin zu sachbezogenem Verhandeln. In der außergerichtlichen Streitbeilegung können Sie diese Verhandlungsmodell besonders gut anwenden, wenn Baustreitigkeiten vor, zu Beginn oder während der Bauphase entstehen.
Kommunikationsebenen nach dem Harvard-Konzept
In unserer Weiterbildung arbeiten wir mit den Grundprinzipien des Harvard-Konzeptes, das als Klassiker der Verhandlungstechnik gilt: weg vom Feilschen und „schlechten Übereinkünften“, hin zu sachbezogenem Verhandeln. In der außergerichtlichen Streitbeilegung können Sie diese Verhandlungsmodell besonders gut anwenden, wenn Baustreitigkeiten vor, zu Beginn oder während der Bauphase entstehen.
Das Harvard-Konzept unterscheidet zwischen den beiden Kommunikations-Ebenen Sachinhalt (also der zu verhandelnden Streitfrage an sich) und Verhandlungsführung (der Meta-Ebene). Für den Streitlöser besteht das Grundprinzip darin, Streitigkeiten nach Bedeutung und Sachgehalt zu überprüfen. Sie bereiten Ihre Verhandlungen so vor, dass die beste Einigungsalternative (BATNA) für beide Seiten attraktiv ist und vergleichen den Zustand, der ohne Verhandlung als schlechte Übereinkunft (WATNA) zu bewerten ist.
Das Ziel dieser Verhandlungsmethode ist eine beidseitig einvernehmliche, konstruktive Einigung der Parteien mit der Option, die Geschäftsbeziehung erhalten zu können. Als Streitlöser können Sie den Verhandlungspartnern helfen, ein Gesamtpaket innerhalb der ZOPA (=Zone of possible Agreement/Einigungskorridor) zu schnüren.